Inaka (田舎) - Japanese Countryside in Ibaraki (茨城県)

Am 1. und 2. August fuhren Tatsumi und ich mit diesem süßen Mietwagen aufs Land, um seine Großeltern zu besuchen. Er hatte sie seit etwa 6 Jahren nicht mehr gesehen (- damals war er noch ein kleiner Junge, und jetzt kommt er mit einem Ausländer daher...) ^^

Zuerst ein Abstecher ins kleine Küstenstädtchen Ooarai (大洗), auf den Marine Tower (60 m hoch).
Da unten: unser süßes Auto.
Das untere Bild symbolisiert für mich irgendwie Japan: alles ordentlich in einer Linie..

Ja, da drüben gibt's auch 'nen Strand!

Da freut sich das Lausbübchen! :-)
Er geht übrigens jetzt über den Sommer für knapp 2 Monate nach Hawaii, um dort als Ferienjob japanische Touristen zu führen.
Aber dreckig ist der Strand in Wahrheit.. (hier an der Pazifikküste). Schöne, saubere Strände gibt es eigentlich kaum in Japan, soviel ich weiß.



Angekommen im Norden Ibaraki's, bei den Großeltern, die in der Nähe des Städtchens Daigo (大子) Bungalows vermieten.



In diesem (größeren) Bungalow, in dem Wäldchen neben dem Fluss, haben wir übernachtet. Es war schon unheimlich, als wir nachts in der Dunkelheit nach dem Bad im Onsen hierher zurückkamen! ...denn im Fluss hat man schon oft tote Menschen dahertreiben gesehen - die stürzten sich vom nahen Wasserfall herunter.

Da oben bei den Bungalows haben wir mit dem Großeltern gegrillt - Fleisch, Salat, Paprika und massenhaft Zwiebel! Dazu Sojasoße und Reis.
Durch den Dialekt der Großeltern konnte ich nicht allzu viel verstehen.. Und hier ist sogar Englisch eine Geheimsprache.
Tatsumi hat es schon immer geliebt, ins Wasser zu steigen. Das alles findet man hier halb eingegraben!
Wie alt der wohl ist?

Es wurde Abend im Felde...






Vor dem Eingang in den Onsen (温泉, "heiße Quelle", "Heilbad"). Das Tier ist typisch japanisch und heißt Tanuki (狸, japanischer Dachs), und ich esse es oft mit Nudeln. - Aber ist es ein Er oder eine Sie? ^^
Schlafenszeit im Bungalow, auf Futon. Insekten-Getier hat Tatsumi mit einem Besen entfernt, und der Ventilator lief die ganze Nacht hindurch..

Wir sind sehr früh aufgestanden (Tatsumi um 6.15, ich um 6.50 Uhr) - um noch vor Öffnen der Eintrittskasse den recht nahen, berühmten Wasserfall besichtigen zu können - aber wir haben's um 5 Minuten vertrödelt...
Der Fukuroda-Wasserfall (袋田の滝), einer der 3 berühmtesten Japans.

Da drüben gibt's einen Stiegen-Aufgang auf den Berg.

Mit viel Schwitzen (bei diesem schwülen Wetter) kommt man ganz nach oben, wo das Wasser noch ganz harmlos ist.
Japanische Bergwelt.





Auf dem Weg in ein nahe gelegenes Dörfchen, zum Besuch bei weiteren Verwandten..


Da wohnt aber niemand mehr.. :-)
Reisfelder.. - und keine Maisfelder, wie bei uns in Österreich!

Unser oranges Auto, vor dem versteckten Häuschen der Schwester von Tatsumi's Großmutter..
"Asobi ni itte kuru" (遊びに行って来る) hat er zu der alten Dame gesagt - und schon war Tatsumi wieder im Wasser.. :-)


Auf der Hauptstraße dann haben Pfadfinder-Mädchen mit Fahrrädern gelacht, als sie diesen Sandler :-) so mit Sack und Pack mit einem Ausländer vorbeitrotten sahen.. ^^

Wie gemalt - oder bei Totoro! :-)




Wir machten uns auf den Weg zu der alten Schule ganz in der Nähe. - 1873 eröffnet, und seit 1995 geschlossen, weil es hier am Land schon zu wenige Schüler gibt..

Die Jugend in Japan zieht es noch immer sehr stark in die Städte, viele zum Studieren nach Tokyo - denn in Japan machen ja an die 60 % aller jungen Leute mindestens ein Bachelor-Studium!
Ich weiß nicht, ob das die Uhrzeit der Schließung ist.. ;-)
Aber das Foto ist so wie bei "Zurück in die Zukunft" - mit der neuen Rathaus-Uhr in 1885.. ^^
Die Schule von innen...
Normal ist das aber heute nicht in Japan, dass alles aus Holz ist!


Da ganz am Rand wird übrigens Grüner Tee angepflanzt (お茶).

Hier drinnen wohnt die Schwester der Großmutter, mit der Tatsumi über die Ereignisse der letzten 6 Jahre getratscht hat - und ich hab währenddessen so viel von einem traditionellen japanischen Haus beobachten können, aber ein Foto zu machen hab ich nicht gewagt.

Am Nachhauseweg dann Richtung Tokyo haben wir noch bei dieser berühmten Fußgänger-Brücke vorbei geschaut (von der ich den Namen aber nicht weiß..).
Aber das ist eher etwas für verliebte Pärchen...
Uns waren die 2 Euro zu viel.. Aber bei so vielen ländlichen Sehenswürdigkeiten läuft heute das Geschäft nicht mehr, weil die Japaner heutzutage immer öfter mit Billigflügen im Ausland urlauben können - worunter der oft so perfekt organisierte innerjapanische Tourismus leidet.
Und Ausländer besuchen eher die berühmteren Sehenswürdigkeiten Japans - in Kyoto, Tokyo, Hiroshima usw.
Tatsumi meint, ich war wohl der erste Österreicher, der diese Brücke hier besucht hat. :-)