Freitag, 18. Januar 2008

Mein "Jôyô-Kanji-Hyô" :-) 常用漢字表

So kurz vorm Abflug in die Heimat - am 7. Februar, also schon in 3 Wochen! - noch was Neues einzukaufen ist nicht besonders hilfreich, was die Koffer & ihr Gewicht betrifft -
aber, so ein KANJI-POSTER ist voll sprill, echt grandios!!
Es zeigt alle "Jôyô-Kanji", also die knapp 2.000 im Alltag hauptsächlich gebräuchlichen Kanji-Schriftzeichen (genau gesagt, 1.945 Stück) auf einen Blick - mitsamt ihren dazugehörigen Lesungen!
...Und das für 735 Yen 円 (ca. 4,50 €), beim 凡人社 Bonjinsha-Japanisch-Buchladen in 麹町 Kôjimachi, Tokyo.

Damit macht das Weiterlernen der zweiten Hälfte der Kanji auf diesem Poster, die ich noch nicht kenne, in Zukunft in Österreich noch mehr Spaß, hoffe ich.

Neulich hab ich mir auch ganze 5 Bücher zur Vorbereitung für die Japanisch-Fähigkeitsprüfung, Stufe 2 (日本語能力試験、2級), angeschafft, dich ich gerne im kommenden Herbst (wohl in Budapest..^^) machen möchte.
Dafür muss man so knapp über 1.000 Kanji können. Die Prüfung betrachte ich als Motivation, um mit Japanisch weiterzumachen. ++

Und, Gepäck heimschicken?? -
40 kg Bücher & Ordner hab ich schon mal (per Schiff, dauert 1-2 Monate) abgesendet. Das hat mir 125 Euro gekostet, doch es ist noch nicht einmal alles..


Ja, und, ich weiß nicht so recht, was ich darüber denken soll, nun Japan bald wieder zu verlassen und zu Hause in Graz zu sein,
und mein Magisterstudium (in einem Jahr) abzuschließen..
Von allen möglichen Gefühlen ist ein bisschen dabei.
Mein Diplomarbeitsthema soll sich übrigens um japanisch-österreichische Beziehungen in der Zwischenkriegszeit, nach dem Zusammenbruch der Habsburgermonarchie, drehen.**

Ich freue mich schon wirklich wieder auf Österreich, aber es wartet dort auch der Ernst des Lebens.. (^_^)

-----

Auf DIESEM LINK gelangt man zur Neujahrsansprache des aktuellen Premierministers Fukuda, auf youtube..
Ich finde dieses Video äußerst gut als Japanisch-Hörübung!
Er spricht recht klar und deutlich, und es wird auch der japanische Text eingeblendet.
(Ein Danke an den Kollegen Stephan!) **

Freitag, 4. Januar 2008

(Neujahrs-) Besuch beim KAISER von Japan...

Auf den Spuren der edozeitlichen DAIMYÔ (Landesfürsten Japans), oder der Abgesandten der (einzig in Japan geduldeten) HOLLÄNDISCHEN Handelsvertretung (- die damals alljährlich dem Shôgun in Edo einen Besuch abzustatten hatten)...

..begab ich mich am 2. Jänner auf meinen persönlichen alljährlichen Besuch in die gewöhnlich für die Öffentlichkeit abgesperrten Bereiche des Kôkyo (皇居, kaiserlichen Palastes - in der Edo-Zeit die Burg des Shôguns) -
um den Kaiser (auf Jap. "Tennô") mit dem Namen Akihito persönlich anzutreffen - und, umgegeben von seiner kaiserlichen Familie, die Neujahrsansprache an sein Volk kundtun zu hören... ^^

Dieses VIDEO vermittelt für mich eindrucksvoll Stimmung aus Japan - mit traditioneller (Shamisen?-) Musik.. **



Meine Begleitung an jenem Tage: ein extra für diesen Tag nach Tokyo Abgesandter aus Kôbe - Manuel (von der Uni Graz), nicht wie ich "gestrandet", sondern "Ausgesetzt in Japan".. :-)
(Seinen Blog empfehle ich auch sehr für Tabibito's Japan Blog Feed Radar!)
----
Und hier am VIDEO die Rede des Kaisers - in Respekt zollendem, recht einfach verständlichen Japanisch: er freue sich, alle Versammelten hier zu treffen, wünscht sich Glück für sein Volk, und er bete für den Weltfrieden..
>> LINK zum VIDEO << Die Massen erwarten, den Kaiser zu sehen...
Diese Massen bestehen hauptsächlich aus entweder nationalistischen, konservativen - oder einfach neugierigen Japanern - beziehungsweise Touristen (aus dem In- und Ausland).
Und jeder bekommt eine Japan-Flagge, meist von Kindern verteilt, in die Hand gedrückt..^^
Oben: in der Mitte winkt der Kaiser Akihito; neben ihm die wichtigsten Mitglieder der kaiserlichen Familie.. (rechts von ihm: Kaiserin Michiko).
Ich, (der ebenfalls nachgekommene) Tatsumi 様 und Manuel (- eine Koryphäe in Geschichte, besonders Militärgeschichte! ^^)
Wir schreiben nun das Jahr "Heesee" 20 (eigentlich "Heisei", jap. 平成20) - also das 20. Jahr der Regierungsepoche von Akihito (seit 1989), eine Epoche mit dem wörtlich übersetzten Motto "es wird Frieden", "es werde Frieden" oder "Frieden überall"...

Ach, hätten wir (in Österreich) auch noch so einen Kaiser...

Dienstag, 1. Januar 2008

Prosit Neujahr vom MEIJI-SHRINE ^^ 明治神宮から、明けましておめでとう~

Ich wünsche Euch allen ein gutes neues Jahr 2008 !! **

Dieses Silvester/Neujahr habe ich mit Tatsumi (und 2 kanadischen Freundinnen von ihm) beim (shintoistischen) Meiji-Schrein 明治神宮 in Harajuku (Tokyo) verbracht, der in einen Wäldchen versteckt liegt, neben dem großen Yoyogi-Park.
Für Japaner ist bekanntlich Neujahr das wichtigste Fest des Jahres - und man feiert es (einige Tage lang) im Kreise der Familie, so wie wir Weihnachten. Und in dieser Zeit besucht man auch meist einen (shintoistischen) Schrein oder (buddhistischen) Tempel.

Auch in der Silvesternacht bleiben viele zu Hause, und man sieht in Japan keine Silvester-Feuerwerke (- die gibt's hier bei den Festen im Sommer..).

Doch, vor allem viele junge Leute (und Ausländer/Touristen) besuchen in der Silvesternacht die größten und berühmtesten Schreine/Tempel - und zählen hier die Countdown-Sekunden und Minuten vor Mitternacht - und richten Wünsche fürs neue Jahr an die Gottheiten.. (- obwohl sie im Durchschnitt auch nicht tiefer gläubig sind wie junge Leute in Mitteleuropa).
Der Meiji-Schrein wird in der Silvester-/Neujahrsnacht Massenauflaufsstelle Nr. 1 in ganz Japan - mit Hunderttausenden oder vielleicht ein bis drei Millionen Besuchern..
(Letztes Jahr um diese Zeit besuchte ich den - buddhistischen - Sensôji(-Tempel) in Asakusa, Tokyo - eine weiterer berühmter Sammelplatz > Link..).

Die Massen werden von den unzähligen Polizei-Einsatzkräften wunderbar geordnet - und das Foto oben zeigt sogar einen Wegweiser zu einem Sammelplatz für Leute, die sich in der Menschenmenge verloren haben.. :-)
- Ob das jemand (wie so viele Sicherheitsvorkehrungen in Japan) in Anspruch nahm? ^^ Immerhin waren kaum Kinder zugegen, und für Touristen ist die Aufschrift auch nicht leicht zu entziffern..
Diese Tore aus Holz ("Torii") kennzeichnen den heiligen Bereich eines Schreines.

Die Menschenmenge übrigens empfanden wir gar nicht als so erdrückend - nicht so wie in den morgendlichen U-Bahnen Tokyos..
Hier werfen Japaner Münzgeld in hohem Bogen in den Bereich vor dem Schrein und machen (in der Masse) schnell ein Gebet und einen Wunsch an Gottheiten - und ich habe gehört, wenn man das hier am Meiji-Schrein vollzieht, gehe der Wunsch am ehesten in Erfüllung... ^^
Wünsche fürs neue Jahr werden auch, ganz besonders, auf solche Holztäfelchen geschrieben, die hier im Bereich des Schreines aufgehängt werden..
In dieser eisig-kalten Nacht (bei ca. 0 bis 5 Grad Celsius..): >
Tatsumi 様 mit Zipfelmütze,
(der sich in fremden Wohnheimen als Österreicher namens Uwe Sommer auszugeben pflegt.. :-)

(Weihnachten) in der Kirche...

Am Heiligen Abend war ich mit japanischen Freundinnen (Shizuka, Sayu und ihren Freundinnen) in der Weihnachtsmesse der katholischen St. Ignatius-Kirche in Yotsuya, gleich neben unserer Sophia Uni in Tokyo.

Dieses Jahr verstand ich schon deutlich mehr von der Messe auf Japanisch als vor einem Jahr - und ich finde es ungemein interessant, wie die christliche Religion in so eine verschiedene Kultur und Sprache übersetzt wird..!!
- Nur ein Beispiel: Verbeugungen statt Händeschütteln als "Friedensgruß" an die Menschen um einen herum..
Ich fand auch das Messbüchlein so interessant, dass ich mir kurzum dachte: wie wäre das denn, katholischer Priester in Japan zu werden..? :-)
Aber, etwas anderes:
So weit ich auch vom christlichen Glauben abgekommen bin -
hier in der St. Ignatius-Kirche neben unserer Uni habe ich es (zuerst mal mit Karin, später mit Tatsumi) entdeckt, wie schön es sein kann, für eine Weile in der (fast) leeren Kirche die Stille zu genießen..! **