Donnerstag, 21. September 2006

Erstmals ALLEIN in Tokyo...

Im Wakeijuku-Heim (das überhaupt nicht streng zu sein scheint, und wo ich die japanischen Mitbewohner mit Augen und Ohren beobachte) hab ich mich von Anfang an automatisch mit dem Amerikaner Barret (aus New Orleans, der auch Geschichte studiert) und dem Deutschen Daniel (aus Berlin, mit dem ich natürlich viieel Deutsch spreche..) gefunden. Nach unserer vormittäglichen Expedition zu dritt zum Bunkyo Civic Center (bei der ich mit meinem Japanisch natürlich wie so oft als Reiseleiter fungierte :-) ..sukoshi..), wo wir uns als “Aliens” registrieren mussten, ging ich erstmals meine eigenen Wege - in der Hoffnung, dass FUMITO (der als japan. Doktorant in Graz gewesen ist) mich um 15 Uhr vor der Bibliothek der Sophia University erwarten wird.. Das ist ja nicht so leicht ohne Handy!!
Das U-Bahn-Fahren ist ganz einfach. So stand ich dann mit meiner Kamera auf dieser Brücke der Japan-Railways-Linie, hinter meinem Rücken die Sophia University, mit Blick von Yotsuya in Richtung Shinjuku. Da vorne links hätt ich mir ein japanisches Handy kaufen können, allerdings um 70 Euro. Und weil mir noch zwei Stunden Zeit blieben, wagte ich mich mit der chikatetsu (U-Bahn) nach Akihabara, der “electric town”, wo ich mir, ohne mit der Wimper zu zucken, endlich ein Waschmittel, einen Wecker um 70 Cent und eine neue Uhr (die auch die japanische Tageszeit anzeigt) um 15 Euro kaufte. Man findet alles ja gaaanz einfach: man braucht die Japaner (die gern ihre kleinen Kinder mit den schwarzen Äuglein im Arm halten) nur höflich um irgendwas zu fragen, und 98 % helfen dir mit vollster Hingabe und minutenlanger Hilfsbereitschaft!! Außerdem gibt es hier so viele Jobs, bei denen die arbeitende Person scheinbar den ganzen Tag herumsteht oder herumsitzt, um Fragen und dergleichen zu beantworten…

Fumito will mir viele “Geheimnisse” Tokyos zeigen (zB wo es die ganz billigen Dinge oder empfehlenswerten Kneipen gibt), und so sind wir nach einem Uni-Rundgang und Curry-Reis in der Mensa zu Fuß bis nach Shinjuku (das “Herz Tokyos”) gewandert - wo jugendliche Mädchen mit Maschinengewehren in ihren Händen auf böse Männer am Bildschirm feuern und uns mitten unter Tausenden die Koreanerin Se-Hee zufällig begegnet ist, mit der ich gestern auf der Welcome Party an unserer Sophia University so viel japanischen Blödsinn geredet habe..


Oben: Shinjuku nach zwei Bier mit gruenen Bohnen zum dazu Essen, als es schon dunkel geworden war (das geschieht hier schon um 18-19 Uhr, und um 5-6 Uhr morgens wird es hell), und Unten: das Elektronik-Zentrum Akihabara - viel Werbetafeln und Lichter machen die Gebäude bunt..

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