
Irgendwie hab ich mein großes "Japan-Reisen-Programm" zum großen Teil abgeschlossen (aber bei Daniel gibt's in letzter Zeit immer wunderschöne Reise-Bilder),
und da ich mich entschlossen habe, noch ein 3. Semester in Tokyo anzuhängen, denk ich irgendwie so, dass die Zeit hier in Japan jetzt (zumindest) mein Leben ist, und nicht die Zeit eines Gast-Aufenthaltes. Na, jedenfalls ist es ein schöner Gedanke. (Aber Einbildung ist auch eine Bildung, wie Sophie so schön sagt).. :-)
- Dadurch aber mach ich jetzt auch kaum Fotos und hab weniger Interesse, alles Erlebte nach Hause zu transportieren (das auch irgendwie immer komplexer, aber alltäglicher wird), sondern genieße es einfach.
Vielleicht werd ich am Blog hier aber nach und nach einige Fotos und Reisen, die noch ausständig sind, nachholen (können).. Von Zeit zu Zeit werde ich mich sicher auch in Zukunft melden.
NOCH fehlt die Unterschrift der Sophia University zur Verlängerung meines Austauschstudiums hier (Graz hat schon unterschrieben), aber ich hoffe, morgen bekomme ich sie endlich! (> BEKOMMEN !! <). Und da mein aktuelles, uraltes Wohngebäude (Nishi-Ryô, 西寮) im Wakeijuku-Heim abgerissen wird, werd ich mit September in ein Contemporary House hier übersiedeln, das nur für 1 1/2 Jahre schnell aufgestellt wird jetzt.. - die Zimmergröße dort: 6 m²..!
Hier die Baustelle (seit 1-2 Wochen), wo früher der schöne Sportplatz am Wakeijuku-Gelände war:
In unserer Geschichte-Vorlesung haben wir neulich den berühmt-berüchtigten YASUKUNI-Schrein (靖国神社) besucht (ich war zum 2. Mal dort).
Er liegt in Ichigaya (市ヶ谷), also sehr nahe von unserer Uni, und ist immer im Mittelpunkt politischer Diskussionen, weil hier Japans Kriegsgefallene ihre letzte Ruhe finden und mitunter verehrt werden..
Das Symbol der Chrysanthemen (im Hintergrund) bezieht sich auf die japanische Kaiserfamilie.
Noch habe ich das angeschlossene (wie man hört, sehr beschönigende) Museum nicht besucht, aber es sind dort auch Ausstellungsstücke aus dem Zweiten Weltkrieg:
Im Ghibli-Kunstmuseum in Mitaka, Western Tokyo, war ich gestern mit Takashi-san (貴志). Ghibli hat ja viele japanische Anime-Filme produziert.
Wir waren im Museum umgeben von unzähligen begeisterten Kindern, Fotos waren nicht erlaubt, und in einem 15-Minuten-Filmchen in einem kleinen Kinosälchen mit Sitzen für Kindern habe ich TOTORO, den freundlichen Waldgeist, kennengelernt..! :-)
Z.B. "Tonari no Totoro" (となりのトトロ, "Mein Nachbar Totoro").
Wir unterhielten uns gestern z.B. darüber (und warum das so ist), dass viele Japanerinnen (wie die Damenwelt in Europa auch noch im 19. Jahrhundert) nicht gerne braun werden und lieber weiß sein wollen - deswegen sieht man so viele Japanische Damen mit Sonnenschirmen (oder Hüten) umherspazieren..! :-)
Zurück zur GESCHICHTE:

Die "Iwakura-Gesandtschaft" ("-Mission", 岩倉使節団) von 1871-73, siehe Bild oben. (Mitte: Iwakura Tomomi, 岩倉具視; ganz rechts: Okubo Toshimichi, 大久保利通).
- Eine große Delegation der neuen japanischen Reformregierung, der es 1868 (im Namen des Kaisers) gelungen war, das veraltete Tokugawa-Shogunat (徳川幕府) zu stürzen, reiste im Jahr 1871 für 2 Jahre quer durch Europa, um sich über die Errungenschaften der westlichen Welt genauestens zu informieren, zur schnellen Modernisierung ihres neuen Japans...
Masato, ein Bekannter von mir, hat zufällig diesbezüglich in seiner Bachelor-Arbeit u.a. darüber geschrieben, wie diese Gesandtschaft in Berlin aufgenommen wurde (wo sie u.a. Gespräche mit Otto von Bismarck führte) - z.B. in den Zeitungen der Zeit. - Und da sie ja auch in Wien waren und sich Österreich angesehen haben... ^^
Aber ich muss mir dafür erst eine ordentliche Fragestellung erarbeiten..
Das Thema würde mich deswegen so sehr interessieren, da man dabei sicherlich in einer Arbeit "das alte Japan" (der Edo-Zeit/Tokugawa-Zeit), das moderne Japan sowie die westliche Welt schriftlich miteinander in Verbindung setzen kann..! **
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Kommenden Sonntag übrigens besuche ich Risa (die Deutsch studiert) und kann (mit ihrer Hilfe als Dolmetscherin) ihre Großmutter über ihre Erfahrungen im 2. Weltkrieg interviewen!
(Wir müssen solch eine kleine Arbeit abgeben).
